DreylandDichterweg

Gérhard Leser

*1951, Munster

Gérard Leser ist ein Historiker und Volkskundler, Märchen- und Mundartdichter. Der Spezialist der Rituale, Gebräuche und Sagen des Elsass, und Vorsitzender des Geschichtsvereins von Münster und des Münstertales ist im Vereinsleben sehr aktiv. Er hat eine große Anzahl von Werken veröffentlicht, die dem Kulturerbe des Elsass gewidmet sind sowie vier Gedichtbänder in elsässischer Mundart. Seine Arbeit und sein Engagement wurden durch mehrere Auszeichnungen beidseits des Rheins honoriert.

d’Wärter àbstäiwa

d’Wärter
àbstäiwa
fer dàss sa néii Kràft
ùn néier Sàft
bakomma

d’Wärter
wìrza
mìt Essig ùn Ehl
Sàlz ùn Pfaffer
fer dàss sa ùnseri Wüat
ùn ùnseri Liab
känna sàja

d’Wärter
verbiibabla
ùn wàjla
fer dàss sa ùnseri Kìnder
néi entdecka
ùn néi lehra

ìn da Wärter
züehèèra
dàss mìr wìdder mìtnànder
rèda känna
dàss mìr wìdder ebbes
za sàja han.

àbstäiwa: abstauben, épousseter
verbiibabla: verhätscheln, dorloter
wàjla: wiegen, bercer

Die Wörter abstauben, würzen, verhätscheln und wiegen, damit unsere Kinder sie neu entdecken und neu lernen, den Wörtern zuhören, dass wir wieder miteinander reden können und etwas zu sagen haben.

Leben

Gérard Leser ist ein Historiker und Volkskundler. Sein Forschungsgebiet verläuft nämlich genau da, wo Geschichte und Folklore zusammenfließen. Er studiert die Rituale, die Glaubensformen und Traditionen, die mit dem Kalenderjahr verbunden sind, sowie die Wunderwelt der Sagen des Elsass. Er interessiert sich für die unterschiedlichen kulturellen Ausdrucksformen, die Glaubensformen und das Imaginäre der Gesellschaften, sei es im Elsass oder in anderswo auf der Welt.

1971 gründet er mit Eugène MAEGEY das Duo „Luschtiga Malker“, das sich in den Liedern der Bergbauern des Münstertales spezialisiert hat. Beide treten bis 1988 auf.

Der ehemalige Kultur-Beauftragte an dem Verband des Volkshochschulen des Elsass ist Schriftsteller, Vortragsreisender, Märchendichter, Autor von Videos über die alten Berufe und die Aussagen von Zeitzeugen des Ersten Weltkriegs.

Der gebürtige Münsteraner ist Verfasser und Mitverfasser von über 30 Werken über das Kulturerbe des Elsass.

Er moderiert, im Dezember 2003, als Märchendichter, in sieben Ortschaften im Norden des Elsass, abendliche Zusammenkünfte über das Thema: „Die Traditionen und die Weihnachtssagen im Elsass“. Dann 2003, über das Thema „Die Wunderwelt der Sagen im Elsass“. Er ist der Mitbegründer mit Marie Toussaint des Marionetten- und Sagenschauspiels „Kobolde und andere Scherze aus dem Elsass“.

Er nimmt 2003 an der 14. Büchermesse in Colmar teil. Das Thema „Die Sagen von Alsamer und weitere Erzählungen“. Er leitet 2004 und 2005 elsässische Werkstätten und sammelt Erinnerungen der Bewohner des Seniorenheimes „Maison Saint- Jacques“ in Rouffach.

Er ist auch der Initiator und Ersteller des Konzepts „Sàmmla – Sammeln“, in Partnerschaft mit dem Elsässischen Regionalrat und dem Elsässischen Sprachamt (OLCA). Das Ziel ist die Aufzeichnung des handwerklichen Know-hows und des mündlichen Erbguts des Elsass. (www.sammle.org)

Gérard Leser ist auch Dichter wie es die vier Gedichtbände in elsässischer Mundart bezeugen.

Gérard Leser ist im Vereinsleben sehr engagiert. Er ist Vorsitzender des Geschichtsvereins von Münster und des Münstertales, von „Rencontres Transvosgiennes“, und „Projets pour la vallée“ der Träger des Sagenfestivals des Münstertales. Er ist Mitglied des Schriftstellerverband des Elsass und Lothringens (Société des écrivains d'Alsace et de Lorraine), Vize-Präsident der Elsässischen Akademie der Wissenschaften, Philologie und Künste (Académie des Sciences, Lettres et Arts d'Alsace), Ehrenmitglied des Komitees des Instituts der volkstümlichen Künste und Traditionen des Elsass (Comité de l'Institut des Arts et Traditions Populaires d'Alsace). Ehemaliges Mitglied der Jury, das den „Rollwagenpreis“ verlieh.

Er ist Gemeinderatsmitglied, zuständig für das Kulturerbe der Stadt Munster von 1989 bis 1995, und Initiator et Mitbegründer des Festivals „Das Tal der Sagen“ (La vallée des contes) im Münstertal, das zum ersten Mal im Herbst 1999 stattfand.

Der sehr aktive Praktiker ist Mitbegründer und Koordinator der „Historischen Treffen der Hochvogesen“ (Rencontres d'Histoire des Hautes Vosges) seit 1990 und Mitbegründer im Jahre 2008 des zweisprachigen elsässischen Dichterweges (Sentier des poètes bilingue - Elsassischer Dìchterwaj), von Münster.

Werk

Gedichtbände auf Elsässisch

Lawesdropfe, ICAM, Strasbourg, 1975.

Starnefade, ICAM, Strasbourg, 1979.

Buewespreng, ICAM, Strasbourg, 1981.

Knoschpa - Bourgeons, Jérôme Do Bentzinger, Colmar, 2006.

Monographien

Contes et légendes de la vallée de Munster, Strasbourg, 1979

Jeux d'enfants et comptines d'Alsace, Strasbourg, 1986

Repères pour une histoire du Val et de la Ville de Munster, Munster, 1988, 2010

La vallée de Munster, des paysages, des légendes et des hommes, Strasbourg, 1988, réédition Colmar 2010

Noël-Wihnachte en Alsace, rites, coutumes, croyances, Mulhouse, 1989, réédition, Strasbourg, 2006.

La vallée de Munster dessinée par Jean-Nicolas Karth, Jérôme Do Bentzinger, Colmar, 1994.

L'Alsace touristique, SAEP, Ingersheim, 1996.

Hans Matter, poète et dessinateur de la vallée de Munster, Jérôme Do Bentzinger, Colmar, 997.

Le monde merveilleux et inquiétant des gnomes, nains et lutins en Alsace, Éditions du Bastberg, Paris, 2001.

Le monde paysan des alentours de Sainte-Marie-aux-Mines, 1840, dessiné par Jean Frédéric Albert WACHSMUTH, Jérôme Do Bentzinger, Colmar, 2001.

Entre Vosges et Rhin, l'Alsace, SAEP, 2004.

Les légendes du diable en Alsace, Les éditions du Bastberg, Paris 2004.

Les légendes des sorcières en Alsace, Les éditions du Bastberg, Paris, 2005.

En Alsace, traditions, souvenirs et récits de vie, (Maison saint Jacques, Rouffach), Jérôme Do Bentzinger, Colmar, 2006.

Dictons, proverbes, comptines et autres sagesses d'Alsace, De Borée et éditions du Donon, 2008.

La route du Vin d'Alsace de Marlenheim à Thann, SAEP, Ingersheim, 2010.

L'Alsace heureuse, introduction et commentaires aquarelles de Georges Ratkoff, Nancy, 2011.

Le monde merveilleux et inquiétant des gnomes, nains, lutins et géants en Alsace, Strasbourg, 2012.

Pâques/Oschtera en Alsace, rites coutumes, croyances, éditions du Donon, Strasbourg, 2013.

Fantômes et revenants en Alsace, le trésor des légendes. Editions du Belvédère, 2015.

Mythes et symboles d'Alsace, éditions Jean Paul Gisserot, Paris, 2015.

Auszeichnungen

Goldene Brezel der elsässischen Liedes, 1977, mit Eugène MAEGEY, „D luschtiga Malker“

Goldene Brezel der kuturellen Animation, 1983.

Goldene Medaille der Volkskünste und Traditionen der „Association Départementale des Arts et Traditions Populaires du Haut Rhin“, 2007.

Erster Gelehrter-Preis der elsässischen Büchermesse von Marlenheim mit Bernard Stoehr, für das Buch Plantes, croyances et traditions en Alsace, Editions du Rhin, 1997

Hebeldank, 2003, Lörrach

Hebelschoppen, 2009, Hertingen

„Compagnon de Saint Uguzon, guilde internationale des fromagers, Confrérie de Saint Uguzon“, 2013