's ìsch doch a scheena Sproch, dia wu ìn uns düet reda¶
Wu ìn dìr gsunga hàt schu ìn dr Müeterbruscht¶
's ìsch dr Vogesawìnd wu spìlt üs sinra Fleeta¶
Un d'Ìll wu ewig rüscht di Nàmma voller Luscht (…)¶
Er ist in Riespach im Sundgau geboren, seine Muttersprache ist Elsässisch. 1930 geht er aufs Gymnasium in Belgien, wo er Latein, Dichtkunst, Theater und französische Literatur lernt. Als Bankangestellter in Mulhouse zieht er mit 18 Jahren in der französischen Armee in den Krieg. Da er sich weigert in der Wehrmacht zu dienen, flüchtet er in die Schweiz. Er tritt der „Résistance“ und dem Geheimdienst bei, kommt nach Mulhouse zurück, wird Offizier des französischen Geheimdienstes, und später Direktor der Hotel- und Gastronomieinnung.
Im Jahre 1935 wird er Mitglied des Elsässer Theater Mulhouse (ETM) – Théâtre Alsacien de Mulhouse (TAM). Er vervollkommnet seine Schauspielkunst mit Pariser Berufsschauspielern, die in der Schweiz Zuflucht gefunden haben. Toni aus dem Sundgau wird Tony Troxler, der mutig in elsässischer und und französischer Sprache auf den Bühnen der Nachkriegszeit auftritt! Sein ganzes Leben widmet er dem Elsässischen und dem Elsässer Theater Mulhouse. Als Schauspieler und Regisseur hat er den Mut, Stücke von damals unbekannten Autoren zu inszenieren (Nathan Katz : 1958, Lina Ritter, Claus Reinbold, Storck, Gunsett …). Er schreibt 22 Herra n’Owa und Schows, produziert 150 Radio-und Fernsehsendungen und gründet das Kindertheater des ETM / TAM. Als Mitbegründer mit Germain Muller des „Instituts für volkstümliche Künste und Traditionen des Elsass – Institut des Arts et Traditions populaires d‘Alsace“ und der Goldenen Brezel, wird er natürlich jede Auszeichnung des Instituts ablehnen.
Der Gaukler ist im Februar 1998 verstorben, knapp vor seinem achtzigjährigem Geburtstag und der Erstaufführung von „Toni“, der ersten Vorstellung in elsässischer Sprache der „Filature“ in Mulhouse…
Alles, was Leben und Werk von Tony Troxler betrifft, ist in der Bibliothek von Mulhouse verfügbar (Fonds Tony Troxler)
S’ Elsàss ìsch a Ragaboga 300 Wörter auf Elsässisch, Brinkmann Verlag, 1. Auflage 1981, 2. Auflage 1995
Mord àm Deckt Kànal, Kriminalstück – ETM /TAM, 1. Band, 1992, 2. Band 1994
Mémoires d’un Saltimbanque, Editions de la Nuée bleue, Strasbourg, 1. Band, 1992, 2. Band 1994.
Tony Troxler – Hìnter’m Spiegel, literarischer Nachlass mit französischer Übersetzung, Editions Hirlé, Strasbourg, 2002
Sowie Veröffentlichungen in zahlreichen Werken wie ”Poètes et prosateurs d’Alsace“, Georges Holderith, 1978, S. 408…
Ritter der Ehrenlegion
Officier de l‘Ordre National du Mérite
Officier des Arts et des Lettres
Mitbegründer mit Germain Muller des „Instituts der volkstümlichen Künste und Traditionen des Elsass“ und der „Goldenen Brezel“. Er wird folglich jede persönliche Auszeichnung dieses Instituts ablehnen.